Praxis Dr. Küppers, Düsseldorf

Dysplasie Diagnostik

Die Diagnostik von gynäkologischen Dysplasien der Zervix (Gebärmutterhals), der Vagina und der Vulva/Anus erfordert eine sorgfältige Herangehensweise und eine Reihe spezifischer Untersuchungen, um eine genaue Bewertung des Zustands des Gewebes zu ermöglichen. Zu den wichtigen Maßnahmen und Untersuchungen gehören:

  • Die Erhebung der Anamnese (Familienanamnese): Eine detaillierte Erfassung der Krankengeschichte, einschließlich familiärer Vorbelastungen, ist entscheidend, um potenzielle Risikofaktoren zu identifizieren und um die Diagnose und Behandlung entsprechend anpassen zu können.
  • Inspektion: Eine gründliche visuelle Untersuchung des Genitalbereichs ermöglicht es, äußerliche Veränderungen oder Anomalien zu erkennen, die auf eine Dysplasie hinweisen könnten.
  • Kolposkopie mit Essigsäure-Probe und Schiller’scher Jodprobe: Die Kolposkopie ist eine spezielle Untersuchung, bei der ein Kolposkop verwendet wird, um den Gebärmutterhals, die Vaginalwand und Vulva/Anus unter Vergrößerung zu betrachten. Durch die Anwendung von Essigsäure und Jod können Bereiche mit abnormalem Gewebe, insbesondere an Zervix und Vagina, besser sichtbar gemacht werden, was die Lokalisierung von potenziellen Dysplasien erleichtert.
  • Zytologischer Abstrich (konventionell und als Dünnschichtzytologie): Ein zytologischer Abstrich, auch Pap-Abstrich genannt, wird entnommen, um Zellen aus dem Gebärmutterhalskanal und vom äußeren Muttermund zu gewinnen. Die entnommenen Zellen werden im Zytologischen Labor gefärbt und anschließend unter dem Mikroskop auf Anomalien untersucht, was eine wichtige Methode zur Früherkennung von Dysplasien darstellt.
  • HPV-Diagnostik (Nachweis humaner Papillomaviren durch das BD Viper™ LT-System, BD Onclarity™ HPV-Test): Humane Papillomaviren (HPV) sind ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von Dysplasien und für den Gebärmutterhalskrebs. Die HPV-Diagnostik ermöglicht den direkten Nachweis von HPV-Infektionen des Gebärmutterhalses.
  • Nativpräparat zum Nachweis häufiger genitaler Infektionen: Eine mikroskopische Untersuchung eines Nativpräparats kann zusätzliche Informationen über das Vorhandensein von Infektionen wie Pilzen, Bakterien oder Trichomonaden liefern, die die kolposkopische Untersuchung stören können.
  • Pilzdiagnostik (mikroskopisch, kulturell): Eine Untersuchung auf Pilzinfektionen ist wichtig, da diese zu entzündlichen Veränderungen führen können, die wiederum das Risiko für Dysplasien erhöhen.
  • Entnahme einer Gewebeprobe unter kolposkopischer Sicht zur histologischen Abklärung: Bei auffälligen Befunden während der Kolposkopie wird eine Gewebeprobe entnommen, um eine histologische Untersuchung durchzuführen. Hierbei können verschiedene Techniken wie die Tischler-Biopsiezange, die Schlingenexzision (LLETZ) oder eine Hautstanze zum Einsatz kommen. Die histologische Analyse ermöglicht eine genaue Beurteilung des Gewebes auf das Vorhandensein von Dysplasien und deren Schweregrad.

Diese diagnostischen Maßnahmen bilden einen integralen Bestandteil bei der Beurteilung von Dysplasien und sind entscheidend für die Planung einer adäquaten Therapie zur Prävention von weiteren Komplikationen, einschließlich der Progression zu invasivem Krebs.

Zögern Sie bitte nicht, Fragen zu stellen, um ein besseres Verständnis zu den Sie betreffenden Untersuchungen zu erhalten.